Das Vermächtnis des Hans Lorenz Petersen
Bernhard Jaeger
Gestern und Heute
Eines schönen Tages im Sommer 2020 bewegt eine Erscheinung das Sammlerherz von Bernhard Jaeger, Kunstsammler, Weltenbummler und Wahlcuxhavener. Stets auf der Suche nach Kostbarkeiten, entdeckt er beim Ebaystöbern diese bezaubernde „Büchse mit Kugelbake“ und ersteht sie sogleich. Was anderen als 50er-Jahre-Gimmick erscheint, haucht ihn als Geheimnis mit Tiefgang an. Warum fand dieses Artefakt (durch ihn) den Weg nach Hause zurück? Was genau sind Zweck und Absicht der Zeichen, Farben und Markierungen? Welche Geschichte steckt darinnen, wer dahinter? Gibt es weitere Exemplare? Und wenn der Geist zu Aladin aus der Flasche sprach, dann sprach Hans Lorenz Petersen hier aus der Büchse zu Bernhard Jaeger, denn der wurde aktiv in der Sache, suchte und fand Antworten. Schon bald gab es Kontakt zu den Nachfahren. Ein von ihm initiierter Artikel in der Cuxhavener Zeitung über seinen kuriosen, lokalaffinen Fund ohne Herkunft ist ein Volltreffer! Hans` Enkelin Susanne nimmt Kontakt zu Bernhard auf; das ganze Geheimnis um die seltsame Cuxhavener Dose mit Schlaufe lüftet sich. „Ja, dieses Ding mit dem merkwürdigen Namen … ein buntes Großvater-Geheimnis, das mit umzog und immer an der Wand hing“, erinnert sie sich. Aus Erzählungen der Mutter, die im Sommer 1958 die „Wattendose“ am Strand den Urlaubern erklärte und damals eifrig an der Idee ihres Vaters mitwirkte, weiß sie: „Sehr, sehr traurig sei er damals gewesen, wegen der ganzen Angelegenheit. Die Ereignisse hätten ihn schon arg gezeichnet. Dieser „Kampf gegen den Tod im Watt“, wie er selbst eine seiner Dokumentationen betitelte, schien ihm damals als verloren.“ Beschwichtigend und tröstend hatte seine Familie damals auf ihn eingewirkt, aber er hatte es nie verwunden. Um so bemerkenswerter ist daher dieser späte Relaunch der „Trommel des Hans“. Gibt es denn wirklich Zufälle? Wiederentdecker und Enkelin sind sich schnell einig: Das Erbe des Großvaters soll, wenn auch 65 Jahre später, seinen uneigennützigen Zweck erfüllen!
Als habenswertes Kleinod mit Charakter für Cuxhavenurlauber soll die Gezeitentrommel als „Vintage-App“ Spendengelder einspielen, die direkt den ansässigen Ortsgruppen der Seenotretter (DLRG, der DGzRS u.a.) zu Gute kommen. Für die digitale Neuauflage der „Gezeiten-Trommel“ werden uneigennützige Sponsoren gesucht. Ist die App verfügbar, geht es aktiv in die Promotion, genau wie im Sommer des Jahres 1958. Interessierte können die App gegen einen angemessenen Spendenbetrag downloaden. Eine tolle Urlaubserinnerung und/oder Zeichen der Anerkennung für die (zum Teil) Freiwilligendienste der Seenotretter. Die Initiatoren des Projektes (Wiederentdecker und Enkelin) sind sich einig und sicher: Das ist eine gute Sache und kann nur gelingen!
Der Kampf gegen den Tod im Watt ist mittlerweile dank Technik so gut als möglich gewonnen. Der zeitgenössische Cuxhaven-Urlauber in Seenot wird effektiv und schnell mit modernstem Equipment von Experten aufgespürt und gerettet — meist, aber nicht immer, jedoch stets mit kostspieligen Mitteln. Hans Lorenz Petersen, Bademeister Erwin W., leichtfertige Opfer und unschuldige Täter haben die Bühne längst verlassen. Was bleibt, ist die Gefahr, das Walten der Natur, die über dem Menschen steht. Sie ist sein Wohl und sein Weh, nicht nur beim Wattwandern. Und so schließt diese ungewöhnliche Geschichte mit einer nachhaltigen Botschaft: Hab unbedingt Respekt vor der Natur, dennoch trau dich was! Hab ein Ohr für unermüdliche Aufklärung, ein Herz für selbstlose Rettungseinsätze, eine Nase für das Bergen von Schätzen, Augen, die weitersehen und vorausschauen … dann wird alles gut.
Zum Beginn
Hans Lorenz Petersen in späten Jahren
Über die Gezeitentrommel in der Zeitschrift „Yacht“ lesen:
Über die Gezeitentrommel in der Zeitschrift „mare“ lesen:
„Die rettende Idee“ und hier die „Printversion“